Im Uppgrenna Naturhus gibt es Kaffee – und einen Raum, in dem immer Sommer ist! Wir haben uns von Bodil Antonsson durch den Dschungel in ihrem schwedischen Glashaus führen lassen.
Das Haus sieht von weitem aus, wie ein Glasgerippe. Es steht mitten auf einem flachen Feld, mit weitem Blick auf den See Vättern. Ein Haus, in dem man drin ist, ohne das Gefühl zu haben, wirklich drin zu sein: Das verglaste Dach, der gewächshausartige Eingangsbereich, die riesige Fensterfront zum See hin – man sitzt in einem Gewächshaus, in einem warmen Dschungel, während draußen der kalte Wind pfeift.
Das Glashaus war mal eine halb zerfallene Scheune
Entworfen hat das Haus Bodil Antonsson, acht Jahre lang hat sie geplant und überlegt, wie sie aus der halb verfallenen Scheune ein gläsernes Café, einen Treffpunkt, ein Tagungshaus machen kann. Und sie träumte schon seit Kindheitstagen von einem Gewächshaus. Nun hat sie all das: seit 2015 gibt es das Uppgrenna Naturhus. Neben Seminaren gibt es hier auch Kaffee, Kuchen und wechselnde Gerichte. Das meiste Gemüse dafür kommt aus eigenem Anbau, die Sofas und Sessel des Cafés stehen mitten drin, im Beet, im Gewächshaus. Neben Gemüse gedeihen hier auch Zitronen, Pfirsiche, Mandel- und Feigenbäume.
Unterm Glasdach kann man in Hängematten schaukeln
Oben, direkt unter dem imposanten Glasdach, liegt der Yogaraum, hier finden auch Konzerte und Seminare statt. Wer will, kann den Raum buchen, inklusive Hängematten, See- und Sternenhimmelsicht. Die Wärme im Haus komme alleine durch die Sonne, auch im Winter, erklärt Bodil. Das Wasser für die Pflanzen stamme aus einem eigenen, ausgeklügelten Säuberungs- und Recyclingsystem, dass das Abwasser des Hauses wiederaufbereitet und zurück in die Beete führt.
Im Keller liegt der Dschungelraum – hier ist immer Sommer!
Wem das noch nicht genug Naturgefühl ist, auf den wartet im Keller ein Dschungelraum, in dem immer Sommer ist: Hier gibt’s Liegestühle, Dschungelsound und eine Lichttherapie. Bei der liegt man etwa eine Stunde lang und erlebt hier, mitten im schwedischen Herbstwetter, einen ganzen Sommertag.
Spezielle Lampen imitieren einen Tagesablauf: Sie leuchten zunächst wie die Morgensonne, werden dann stärker, bis sie wie die Sommersonne von der Decke herunterbrennen und dann gegen „Abend“ hin wieder ein wenig schwächer wärmen und dunkler werden, bis sie schließlich, nach etwa einer Stunde, das Nachtlicht imitieren. „Gerade im Winter ist das die perfekte Vitamin-D-Spritze“, erklärt Bodil. Etwa 35 Euro kostet hier eine Stunde Sommer, inklusive Drink und Sonnenbrille. Wer im Sommer hierherkommt wird das jedoch kaum brauchen: Im gläsernen Café ist es dann so warm, dass man danach froh ist, wieder in die kühle schwedische Sommerluft draußen zu kommen.
Fotos: Hejsson; Tina Stafrén