Reisetipps für Südschweden

Länge Sandstrände, kleine Örtchen wie Mölle oder Arild und Wanderwege mit Wahnsinns-Panorama – diese Highlights solltest Du in Südschweden nicht verpassen.

Wenn die Tage am längsten sind, die Lupinen in voller Pracht Blau am Straßenrand blühen und ganz Schweden in eine tiefe, warme Junisommerruhe fällt, dann ist die perfekte Zeit, Südschweden zu erkunden. Die Region zwischen Skåne, Småland und der Westküste liegt für alle, die mit dem Auto oder Zug nach Schweden fahren, direkt auf dem Weg. Wie praktisch, denn der Urlaub beginnt genau hier.

In der aktuellen Folge des Reisepodcasts „Die Weltentdecker“ verraten wir Euch die besten Tipps für Südschweden, unter anderem diese Highlights für Deine Südschwedenreise:

1. Skåne: Dünen, Weite und lange Sandstrände

Farben wie in der Karibik, aber diese kleinen Strandhäuschen stehen in Südschweden in Skanör. Von hier aus schaut man über einen scheinbar endlosen weißen Sandstrand – und gegenüber, am Horizont, sieht man Dänemark.

Südschweden breitet sich zunächst als eine flache, weite Landschaft vor einem aus, geprägt durch Raps- und Kornfelder, hübsche kleine Städtchen und Orte und vor allem: ganz viel Küste mit langen Sandstränden. Ganz im Südwesten, wo es fast Dänemark berührt, liegen etwa die Küstenorte Skanör und Falsterbo. Mit feinem Sand, flachen Dünen und einem ganz besonderes Licht, empfängt einen einer der südlichsten Punkte Schwedens. Nicht zu übersehen und postkartenschön: die kleinen, farbigen Strandhütten aus Holz, sogenannte badhytta, die man zwar nicht mieten kann, aber dafür einfach hübsch finden muss. Die See ist mal spiegelglatt, mal windgepeitscht – perfekt für Surfer und Stand-up-Paddler und Schwimmer sowieso. In den Sommermonaten ist das Wasser angenehm warm, manchmal gar türkisblau. Ein Geheimtipp: Frühmorgens, wenn die ersten Nebelschwaden über den Sandstreifen ziehen, sieht man mit etwas Glück Rehe durch die Dünen huschen. Und der Blick über das Meer? Direkt nach Dänemark – fast zum Greifen nah.

 2. Städtchen und Orte in Südschweden entdecken

In südschwedischen Städtchen kann man herrlich durch Sträßchen und Gassen schlendern, egal ob in Malmö, Lund oder Åhus.

Wer Lust auf etwas mehr Stadtleben hat, kann gleich nach der schwedischen Grenze in Lund und Malmö Halt machen. Lund ist akademisch, grün und voll junger Ideen. Die Kathedrale sieht man schon von weitem, zu ihren Füßen findet man kleine Sträßchen, alten Bibliotheken und neuen Cafés. Malmö dagegen ist großstädtisch, multikulturell und direkt am Meer. Moderne Architektur trifft hier auf alte Backsteinviertel. Zur Mittsommerzeit pulsiert die Stadt, doch ein Sprung ins Meer ist nie weit.

Ystad, bekannt durch Kommissar Wallander und charmante mittelalterliche Gassen, lädt ein zum Bummeln und Kaffeetrinken. Cafés bieten Zimtschnecken mit Blick auf Fachwerkfassaden. Richtung Åhus folgt man der Küstenstraße vorbei an Fischräuchereien, langen Sandstränden und Eiskiosken mit hausgemachtem Sorbet aus frischen Beeren.

In Åhus selbst trifft man auf entspannte Strandtage und die traditionsreiche Herstellung des weltbekannten Absolut Vodka, zwischen Möwengeschrei und Kaffeeduft.

3. Schlechtwettertipp Kallbadhus

Sieht aus wie aus 1001 Nacht, steht aber an der schwedischen Westküste in Varberg: das Kallbadhus, mit Sauna und anschließendem Sprung ins Meer.

Du bist zu einer kälteren Jahreszeit in Südschweden unterwegs, oder das Wetter spielt nicht so mit? Kein Problem, denn wenn das Wetter umschlägt – und das passiert im schwedischen Sommer schon mal – gibt es keinen besseren Rückzugsort als ein Kallbadhus, die historischen Badehäuser direkt am Meer. Hier trifft Sauna auf Salzwasser, Wärme auf eiskaltes Bad. Viele der „Kaltbadehäuser“ sehen aus, wie aus einer anderen Zeit, verziert mit Türmchen und Türbogen. Andere sind modern, mit großen Glasfronten in Richtung Meer, für einen fantastischen Ausblick. Sehens- und besuchswert sind beispielsweise das Kallis in Helsingborg, das Kallbadhuset in Varberg oder das Ribersborgs Kallbadhus in Malmö. Dort gibt es urbanes Feeling mit Blick auf die Öresundbrücke.

4. Entlang der Westküste: hübsche Küstenorte in Südschweden

Beliebtes Ausflusgziel, auch bei den Schweden: Kullaberg an der Westküste.

Die kleinen Küstenorte Mölle und Arild an der südlichen Westküste sind wie aus einem Bilderbuch gefallen: Häuser in Pastellfarben, gepflegte Gärten und eine dramatische Küstenlinie. Am Kullaberg findet man recht versteckt das Nimis – eine Skulpturenlandschaft, oder besser Stadt aus Schwemmholz, gebaut von Künstler Lars Vilks. Ein verworrenes Labyrinth, irgendwo zwischen Kunst und Anarchie. Faszinierend und verrückt gleichzeitig.

 5. Wanderungen und Radtouren: von Skåne bis Göteborg

Wandern durch Schweden ist auch für Wanderanfänger prima, weil es perfekt ausgebaute Wege gibt und nur wenige Höhenmeter zu meistern sind.

Südschweden ist ein Paradies für alle, die gerne Wandern oder Radfahren, ohne sich zu sehr anstrengen zu müssen. Die flache Landschaft macht das Radfahren mühelos, die Wege sind gut ausgebaut und führen durch stille Küstenabschnitte, Wälder und Dörfer. Die Wege sind prima ausgeschildert und man muss sich nur für eine Route entscheiden:

  • Skåneleden: Ein Fernwanderweg, der das Beste von Skåne zeigt.
  • Sverigeleden: Für Radler, die die Vielfalt der Region Südschweden erleben wollen.
  • Kattegattleden: Eine Route, die von Helsingborg bis Göteborg verläuft – mit grandiosen Ausblicken auf das Kattegat und vorbei an charmanten Orten. Wer es bis Göteborg schafft, kann an der Westküste die Schären bei Göteborg erwandern: glatte Felsen, mit Salzkruste überzogen, perfekte Badestellen und der Duft von Tang in der Luft.

6. Lieblingsziel der Deutschen: Småland

Natur pur, Stille und ganz viel zeit mit Freunden und Familie – das verspricht der schwedische Sommer.

Wer tief in die südliche Seele Schwedens eintauchen will, fährt nach Småland, dem Lieblingsziel der Deutschen, weil hier Pippi Langstrumpf und die Kinder aus Bullerü wohnen: In Vimmerby wird Astrid Lindgren lebendig – ihre Geschichten, ihre Orte, ihre Philosophie. Der beliebte Freizeitpark „Astrid Lindgrens Värld“ ist zwar nicht ganz günstig, aber ein Muss für alle Lindgren-Fans.

Tipp: Fährt man in die smålandischen Seitenstraßen (nicht zu verwechseln mit privaten Straßen oder Grundstücken), ab von den größeren Straßen, begegnet man dem Unerwarteten: verlassene Häuser, moosbewachsene Steinmauern, plätschernde Bäche, Badeseen. Verwunschene Orte, die man im Vorbeifahren leicht übersehen hätte, ein Zusammenspiel von Licht, Ruhe und Natur. Hier ist der echte Schwedensommer zuhause.

 

Wusstest Du?

Die Schweden bleiben Sommer gern im eigenen Land – „Hemester“ nennt sich das, eine Mischung aus den Wörtern „hem“, zuhause und „semester“, Ferien. Also Ferien zuhause. Dann fahren die Schweden oft raus aufs Land, in die Natur und die roten Sommerhäuser werden aus dem Winterschlaf geholt. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß geht’s raus in die Schären, über Felder, vorbei an schattigen Wäldern und funkelnden Seen. Das ganze Lank scheint in einer einzigen langen Sommerruhe zu versinken. Erholung pur für alle.

 

Fotos: Birger Lallo (1), Anna Hållams_imagebank.sweden.se (1), Mickael Tannus (1), Visit Skåne (1), Patrik Svedberg_imagebank.sweden.se (1)

 

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